Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Im Konflikt zwischen der Nato und Russland fordert der Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, ein „Signal an die russische Bevölkerung, dass wir sie nicht für die Spannungen haftbar machen wollen“. Ischinger sagte dem Nachrichten-Magazin „Der Spiegel“, der Westen dürfe nicht allein auf Abschreckung setzen, sondern müsse Moskau gleichzeitig „Dialog und Zusammenarbeit“ anbieten.
„Wenn die EU die Visumpflicht für die Türken und womöglich auch für die Ukrainer aufheben kann, warum dann nicht auch für die Russen? Zumindest sollte man einen ersten Schritt in diese Richtung gehen. Das wäre ein wichtiges politisches Zeichen, dass wir die Menschen in Russland und die russische Nation nicht als unsere Feinde, sondern als unsere Nachbarn betrachten.“
Für Wladimir Putin sei das kein Geschenk, glaubt der frühere Spitzendiplomat: „Den Russen, die dann vermehrt in den Westen reisen könnten, würden die Augen geöffnet. Sie würden erkennen, dass die vergifteten Lügen der russischen Propaganda über das dekadente Europa nicht nur dümmlich, sondern auch falsch sind.“