St. Gallen (dts Nachrichtenagentur) – Der Schweizer Autor Remo Largo („Babyjahre“) hat den von der chinesisch-amerikanischen „Tigermutter“ Amy Chua propagierten Drill und Druck auf Kinder scharf kritisiert. Derlei harte Methoden seien „abwegige Rezepte“, sagte Largo dem Nachrichtenmagazin „Focus“. Die Kinder hätten heute schon genug Druck.Amy Chua sei „vollkommen daneben“, so Largo. „Diese Frau nimmt an, ohne ihr Zutun würde aus ihren Kindern gar nichts. Ich lehne diese arrogante Haltung ab.“ Den Autor und langjährigen Kinderarzt beeindruckt auch der Erfolg der asiatischen Länder bei PISA-Tests nicht. Er fragte: „Welches Menschenbild streben wir an? Möchten wir mit diesem Kult um Disziplin wirklich unsere Jugend zu unselbständigen, unkreativen und komplett angepassten Menschen erziehen?“ Largo kritisierte auch die Institution Schule: Sie sei mit Noten und Prüfungen zu einer Zone der Treibjagd verkommen. Noten hätten nur den Sinn, die Kinder unter Druck zu setzen, so Largo. Sie gehörten abgeschafft.
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