München (dts Nachrichtenagentur) – Ägypten ist nach Ansicht des Leiters der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, schlecht auf normale westliche demokratische Verhältnisse vorbereitet. Das sagte der ehemalige Diplomat in einem Interview mit dem Deutschlandfunk. „Nicht jeder davongejagte Diktator liefert eine Garantie dafür, dass sofort der demokratische Frühling ausbricht“, so Ischinger.„Die Krise fängt ja häufig erst dann richtig an, wenn das alte Regime geht oder gegangen wird.“ In München sei man derzeit „genau zum richtigen Moment dabei“ über die Lage in Ägypten zu diskutieren. Man solle hier mit einer Stimme dafür sorgen, dass ein Übergang in Ägypten „möglichst bald und möglichst ohne Blutvergießen und möglichst im Sinne von mehr Demokratie stattfindet“, so der Leiter der Sicherheitskonferenz, bei der sich seit Freitag in München 350 internationale Entscheidungsträger versammeln. Dass sich aus den inneren Unruhen in Ägypten und in anderen Teilen der Region ein militärischer Flächenbrand entwickeln könne befürchtet Ischinger nicht.
Vorheriger ArtikelArbeitslosenrate in den USA fällt auf 9 Prozent
Nächster Artikel Australien: Erstes Todesopfer nach Zyklon "Yasi"
News Redaktion
Die unabhängige News-Redaktion filtert die Nachrichten des Tages, ordnet Hintergründe ein und verschafft wichtigen Themen die nötige Aufmerksamkeit. Wir arbeiten frei von Einflüssen Dritter – ohne Konzern-Beteiligung, Fördermittel und Kredite. - mehr
MEHR ZUM THEMA
In Ägypten gibt es Unruhen, Bürgerkrieg in den Hauptstädten und die westlichen Ländern finden zu keinem gemeinsamen Standpunkt. Die einen, wie Uno-Generalsekretär Ban Ki Moon fordern sofort freie Wahlen, während Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi Mubarak den Rücken stärkt. Vielleicht ist das auch ganz gut so, denn letztlich muss das Ägyptische Volk entscheiden, wie es weitergehen soll. In meinen Augen ist dieser Mohamed ElBaradei nur einer, der jetzt auf den fahrenden Zug aufspringen will um mal schnell ein Präsidentenamt abzustauben. Der ist in meinen Augen auch nicht demokratisch legitimiert.