Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Deutschen gehen nach der Brexit-Entscheidung mehrheitlich nicht davon aus, das weitere Länder aus der EU austreten werden. Das geht aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa für das „Handelsblatt“ (Montagausgabe) hervor. Danach erwarten 42 Prozent einen solchen Domino-Effekt, 51 Prozent teilen diese Einschätzung nicht.
Lediglich unter den Anhängern der AfD ist eine deutliche Mehrheit der Überzeugung, dass die Entscheidung der Briten ein Präzendenzfall für weitere Austritte ist. Fast jeder dritte Bundesbürger (27 Prozent) spricht sich dafür aus, dass es auch in Deutschland einen Volksentscheid über die EU-Mitgliedschaft geben sollte. Eine überwältigende Mehrheit von 71 Prozent, quer durch alle Alters- und Wählergruppen, will dies allerdings nicht. Eine Ausnahme bilden hier wieder die AfD-Wähler (74 Prozent). Auch nach dem Votum der Briten würde eine große Mehrheit von 82 Prozent der Bundesbürger für einen Verbleib der Deutschlands in der Europäischen Union stimmen. Nur eine kleine Minderheit von 14 Prozent würde für einen Austritt Deutschlands votieren. Laut dem Forsa bestätigt dieses Ergebnis „die seit Jahrzehnten tief verankerte Europa-Freundlichkeit der Deutschen und ihre Zustimmung zu einem zusammenwachsenden Europa, an der weder finanzielle Aufwendungen für Krisenländer, Propaganda der Euro- und EU-Kritiker noch das jüngste britische Referendum“ etwas geändert haben.