Der Forschungsreaktor BER II in Berlin-Wannsee steht spätestens seit den Ereignissen von Fukushima wieder in der Schusslinie von Politik und Bürgern. Vorgestern wurde die Sicherheit des Reaktors in einer von der örtlichen SPD organisierten Veranstaltung diskutiert.
Immer wieder wurde dabei die Forderung nach einer Flugverbotszone über dem Atomreaktor laut. Eine Flugverbotszone ist im Sinne einer Risikominimierung zwar wünschenswert, aber keinesfalls ausreichend. Moderne Verkehrsflugzeuge können bei einem vollständigen Triebwerksausfall in voller Flughöhe noch ca. 200 km gleiten. Insofern ist eine Flugverbotszone – egal welcher Größe – kein Sicherheitsgarant. Zumal diese nicht kontinuierlich überwacht und umgehend durchgesetzt würde, sondern Verletzungen lediglich nachträglich strafrechtlich geahndet werden würden.
Bedrohung: Tragbare Waffen
Abgesehen von einem Flugzeugabsturz sind andere, deutlich wahrscheinlichere Szenarien denkbar, die zu einer Beschädigung und anschließenden Kernschmelze des Reaktors führend könnten. Ein terroristischer Anschlag, mit tragbaren Waffen etwa, könnte das Schwimmbecken des Reaktors beschädigen und zum Auslaufen des Kühlwassers führen. In 5 Minuten wäre dann die Kernschmelze „perfekt“.
Die benötigten Waffen zirkulieren auf den schwarzen Märkten im nahen Osteuropa und könnten ohne Grenzkontrollen nach Berlin gebracht werden.
Nachrüstung oder Abschaltung
Es gibt daher nur zwei brauchbare Lösungsalternativen: Entweder der technisch überholte Reaktor wird auf den heutigen Standard der Reaktorsicherheit gebracht, wozu auch ein gegen Flugzeugabstürze sicherndes Containment gehört, oder ganz abgeschaltet.
Frage an den „Waffenexperten“, der den Artikel verfasst hat: Mit welcher tragbaren Waffe wäre es denn möglich, das geschilderte Szenario zu erzeugen?
Ich nehme mal die Antwort vorweg: Mit keiner!!!
Aber man kann ja hier nur mit wilden Hypothesen und ungetrübt von jeglicher Sachkenntnis mal eben ordentlich Panik verbreiten, nicht war? Das is ja sooo einfach. Es findet sich sicher immer jemand, der’s trotzdem glaubt.
> Mit welcher tragbaren Waffe wäre es
In Höhe des Strahlrohrs: Mit einer einfachen Panzerfaust.
An anderen Stellen des Schwimmbads: z.B. mit einer russischen RPG (Durchschlagsleistung: ca. 2 Meter Stahlbeton / 1 Meter Panzerstahl)
> Ich nehme mal die Antwort vorweg: Mit keiner!!!
Da irren Sie!
> ungetrübt von jeglicher Sachkenntnis
Es sei Ihnen versichert, dass WIR (auch im Gegensatz zu anderen Medien, die teilweise von der HZB-Homepage einfach Fakten ungeprüft abschreiben) vor der Veröffentlichung alle Fakten mehrfach nachprüfen und mit Experten abgleichen.
Die Einzigen, bei denen solche Artikel Panik auslösen, sind die Reaktorbetreiber. Die fürchten nämlich schon um ihr Spielzeug.
Oben zitiertes Szenario wäre auch mit Beschuss aus einem tragbaren Mörser aus sichererer Entfernung herbeiführbar. Die Granaten würden ohne jedes Problem die Hallendecke durchschlagen. Und man hätte ziemlich viele Versuche, um direkt in das Reaktorbecken zu treffen.