Foto: Anton Hofreiter, über dts Nachrichtenagentur
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter hat dem Vorstoß seines Parteikollegen Winfried Kretschmann eine Absage erteilt, die Grünen in die politische Mitte zu rücken. „Ich halte nichts davon, die Grünen nach rechts verrücken zu wollen“, sagte Hofreiter im Interview der „Welt“. „Bei manchen Fragen muss man in der Mitte schon noch für Veränderung werben.“
Er wolle den Mainstream mit eigenen politischen Inhalten prägen. „Als wir Grüne vor über 30 Jahren angefangen haben, waren wir als eine kleine Minderheit gegen die Atomkraft. Heute haben wir die überwältigende Mehrheit in dieser und vielen anderen Fragen hinter uns“, sagte Hofreiter. „Man kann die Mitte auch mit neuen Ideen begeistern.“ In der Auseinandersetzung um die Flüchtlingspolitik gestand Hofreiter Fehler der Grünen ein. „Nicht jede Meinung, die man für grundlegend falsch hält, ist gleich rechtsradikal. Da waren wir manchmal nicht präzise genug“, sagte der Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion. „Nicht alle AfD-Wähler sind Nazis.“ Hofreiter stellte klar: „Aber es gab und gibt viele unverantwortliche Äußerungen, die wir kritisieren müssen. Wer von `Flüchtlingslawinen` oder `Notstand` schwadroniert, schürt Ressentiments.“ Die AfD leiste sich jeden Tag neue Entgleisungen. „Nehmen Sie nur Herrn Gauland, der NPD-Slogans nutzt. Da werden wir weiter dagegenhalten.“