Auch die AfD-Anhänger sind von der Debatte über den Schußwaffengebrauch an der deutschen Grenze nicht begeistert. Die Partei verliert einen halben Prozentpunkt.
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die von AfD-Chefin Frauke Petry ausgelöste Debatte um Waffengebrauch gegen Flüchtlinge kommt auch bei AfD-Wählern möglicherweise nicht gut an. Das meldet „Bild“ (Dienstag) unter Berufung auf den neuen INSA-Meinungstrend. Danach käme die AfD auf 12,5 Prozent, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre.
Debatte über Schußwaffengebrauch an der Grenze schadet AfD
Das sind 0,5 Punkte weniger als in der Vorwoche und der erste Rückgang seit Mitte Dezember, sagte INSA-Chef Hermann Binkert gegenüber „Bild“: „Die aktuelle Debatte schadet der AfD.“ CDU/CSU verbessern derweil ihr Ergebnis aus der Vorwoche um einen halben Prozentpunkt: 33 Prozent würden die Union wählen. Die Linke würde sogar einen Punkt auf zehn Prozent hinzugewinnen. SPD (23 Prozent), Grüne (zehn Prozent) und FDP (sechs Prozent) halten ihre Ergebnisse aus der Vorwoche. Für den INSA-Meinungstrend im Auftrag von „Bild“ wurden vom 29. Januar bis zum 1. Februar 2016 insgesamt 2.007 Wahlberechtigte befragt.
Kommentar
Es sind „nur“ 0,5 Prozent. Aber sie zeigen, dass es wichtig ist, mit den (potentiellen) Wählern der AfD in den Dialog zu treten. Gespräche und Informationen können Meinungen drehen. Und dabei darf man künftig nicht nur auf Fehler der AfD-Führung vertrauen.
Wer die AfD schwächen will, muss ihre Schwächen offen legen
Dazu ist es wichtig, über Inhalte zu reden. Bislang beschränkt sich die Auseinandersetzung mit der Partei allzu oft auf Pauschalverwürfe und Nazivergleiche. Das hilft der Sache nicht. Da draußen ist ein großes Potential an Menschen, die sich von der etablierten Politik seit Jahren nicht mehr vertreten fühlen. Schafft man der AfD eine „Opferlegende“, machen diese Menschen ihr Kreuz genau dort.
Sebastian Fiebiger
Redaktion