Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Aydan Özoguz (SPD), fordert Konsequenzen aus den Spionageermittlungen gegen mehrere Imame im türkisch-islamischen Dachverband Ditib: „Der türkische Staat darf nicht das Vorstandspersonal eines deutschen Islamverbands stellen“, sagte Özoguz dem „Spiegel“. Der Verband müsse sich von Ankara abnabeln, verlangte die SPD-Politikerin. Auch die Imame des Ditib-Verbands dürften langfristig nicht mehr aus Ankara nach Deutschland entsandt werden.
„Spätestens in zehn Jahren sollten bei Ditib nur noch in Deutschland ausgebildete Imame predigen“, sagte Özoguz dem Nachrichtenmagazin. Sie sei über die Spionagevorwürfe entsetzt, so die SPD-Politikerin. Zugleich riet sie aber, den Dialog mit Ditib nicht abrupt ganz abzubrechen. Dafür sei der Islamverband mit seinen rund 900 Moscheen zu wichtig.