Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, hat die Bedeutung der Tagung betont: Die Kritik, es handle sich um ein Treffen von Autokraten und Rüstungskonzernen, sei „einfach falsch“, so der Jurist im Gespräch mit „Zeit Campus“. „Die Zahl der Rüstungslobbyisten dort ist verschwindend gering.“ Auf der Konferenz finden laut Ischinger unterschiedliche Meinungen eine Plattform: „Wir machen keinen Kaffeeklatsch. Da wird hart diskutiert“, so der Diplomat.
Der Austausch sei wichtig: „Wenn man das diplomatische Geschäft so definiert, dass man nur mit Freunden spricht, dann können Sie einpacken“, so Ischinger in „Zeit Campus“. „Diplomatie wird dann relevant und schwierig, wenn man mit den `Bösen` spricht. Mit den eigenen Freunden brauche ich kaum zu verhandeln. Die lade ich zum Bier ein.“ Ischinger war persönlicher Referent des ehemaligen Außenministers Hans-Dietrich Genscher sowie Botschafter in London und Washington. Heute ist er Vorsitzender der Münchner Sicherheitskonferenz und Senior Professor for Security Policy and Diplomatic Practice an der Berliner Hertie School of Governance.