Mainz (dts Nachrichtenagentur) – CDU-Vize-Chefin Julia Klöckner hat sich gegen den in der CDU und bei den Innenministern diskutierten Kompromiss ausgesprochen, die Vollverschleierung nur in Teilen des öffentlichen Raums zu verbieten. „Es gibt nicht nur ein bisschen schwanger sein. Entweder geht es uns um Frauenrechte und Gleichberechtigung und Integration oder nicht, und dann nicht nur bei Behördengängen“, sagte Klöckner der „Rheinischen Post“ (Dienstagausgabe).
„Eine Totalverschleierung ist eine Total-Gesellschaftsverweigerung. Integration gelingt so nicht“, betonte Klöckner. „Wo sind denn die ganzen rot-grünen Feministinnen, die für Quote und geschlechtergerechte Sprache kämpfen?“ Sie akzeptierten die Vollverschleierung als Zeichen kultureller Vielfalt. Das sei unglaubwürdig.
Wollen wir hoffen, das es Frau Klöckner gut meint. Ganz Unrecht, hat sie ja nicht. Trotzdem sollte man bedenken, das die Vollverschleierung ein Thema ist, das man behutsam angehen sollte, und angehen kann.
Ein Verbot, in Teilen der Öffentlichkeit, ist meines Erachtens ein sinnvoller Anfang. Darauf lässt sich nach Bedarf und Vernunft weiter aufbauen. Frau Klöckner, sollte sich ihre Haltung, „des alles oder nichts“, nochmals überdenken. Wie wäre es, wenn sie die „Teile der Öffentlichkeit“, die noch nicht berücksichtigt werden, mit weiteren Vorschlägen, erweitern würde?