Berlin (dts Nachrichtenagentur) – SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann ist auf Distanz zur Aussage des früheren Bundespräsidenten Christian Wulff (CDU), wonach der Islam zu Deutschland gehöre, gegangen. Diese Feststellung sei „eine gut gemeinte Provokation der eigenen Parteifreunde“ gewesen, sagte Oppermann dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Tatsächlich aber habe er damit „eher einen Streit um Religion angefacht als den Muslimen in Deutschland, die natürlich mit ihrer religiösen Überzeugung zu unserem Land gehören, im Alltag geholfen“.
Joachim Gauck dagegen habe wie kein anderer klar gemacht, dass es nicht die Religion sei, die trenne, und auch nicht die Herkunft, „sondern dass es auf Haltung ankommt, die Haltung zur Demokratie“. Gaucks Kampf für die Freiheit sei „in jeder Minute echt“ gewesen, lobte Oppermann. Mit Gauck habe auch das Amt wieder die notwendige Souveränität und Bindewirkung erreicht, auch wenn von ihm sicher nicht nur der eine entscheidende Satz bleibe. Mit Blick auf den vermutlichen Präsidenten-Nachfolger Frank-Walter Steinmeier sagte Oppermann: „Ich bin sicher, Steinmeier wird die Werte des Westens und den europäischen Zusammenhalt sehr pragmatisch verteidigen.“