Berlin (dts Nachrichtenagentur) – SPD-Vizefraktionschef Carsten Schneider hat angesichts des möglichen Scheiterns der Fusion mit der Londoner Börse LSE heftige Kritik am Management der Deutschen Börse geübt. „Der Brexit und die Ermittlungen gegen den Vorstandschef waren zu viel“, sagte Schneider dem „Tagesspiegel“ (Dienstagsausgabe). „Das Management hat dabei alles andere als glücklich agiert. Der Fusionsversuch hat der Deutschen Börse geschadet.“
Aufsichtsrat und Vorstand müssten jetzt schnell einen Plan B entwickeln, forderte der Finanzexperte. „Im Wettbewerb mit den großen US-Börsen ist die Deutsche Börse allein nicht überlebensfähig.“ Nach dem Brexit hätten sich die Rahmenbedingungen für das Vorhaben geändert, betonte Schneider. Die Holding habe man danach nicht mehr in London ansiedeln können. „Die große europäische Börse muss ihren Sitz im Euro-Raum haben und muss dem Regulierungsrahmen der EU unterliegen.“