- geborene Harnack
- deutsche Lehrerin, Schriftstellerin und Frauenrechtlerin
- geboren am 19. Juni 1884 in Gießen
- gestorben am 22. Mai 1950 in Berlin
Agnes von Zahn-Harnack war die Tochter des evangelischen Theologen Adolf von Harnack (18511930) und wuchs in Berlin in der Umgebung einflussreicher Familien auf. 1903 absolvierte sie das Lehrerinnenexamen und unterrichtete danach an höheren Privatschulen. Als 1908 die preußischen Universitäten für Frauen zugänglich wurden, holte sie das Abitur nach und studierte als eine der ersten Frauen an der Universität Berlin Germanistik, Anglistik und Philosophie. Weil in Berlin nur männliche Kandidaten zur Promotion zugelassen wurden, wechselte sie 1912 an die Universität Greifswald. 1914 trat sie in den Nationalen Frauendienst ein, der die durch den Ersten Weltkrieg verursachte Not lindern wollte. Von 1916 bis 1918 wirkte sie als Referentin im Berliner Kriegsamt. 1919 schloss sie sich der Deutschen Demokratischen Partei (DDP) an. Zwischen 1919 und 1930 war sie Vorsitzende des von ihr gegründeten Deutschen Akademikerinnen-Bundes. Von 1931 bis 1933 fungierte sie als Vorsitzende des Bundes Deutscher Frauenvereine, den sie 1933 auflöste, weil sie sich nicht dem Zwang einer Eingliederung in die NS-Frauenschaft fügen wollte. 1945 gründete sie den Berliner Frauenbund 1945 e. V.. Sie erwarb sich Verdienste in der Flüchtlings-, Überlebens- und Rechtshilfe.
Diese Biografie stammt aus der Taschenbuchreihe „Superfrauen“ des Verlags Ernst Probst (www.frauenbiografien.de.vu).