Rosa Manus, die Tochter einer strenggläubigen jüdischen Familie, betätigte sich bei den ersten Tagungen des „Weltbundes für Frauenstimmrecht“ als Saalordnerin. Weil Rosa stets als erste zum Dienst erschien, bezeichnete die Vorsitzende Carrie Chapman Catt (1859-1947) sie als „The early bird“ („morgendlicher Vogel“). Ab ihrem 26. Lebensjahr begleitete Rosa die Vorsitzende Catt, die nur Englisch sprach, bei ihren Reisen nach Südamerika und diente ihr als Organisatorin und Dolmetscherin.
Vorsitzende des Weltbundes im KZ ermordet
In ihrem Heimatland kämpfte sie eifrig für die Verbesserung der Lage der Frauen. Als 1923 Corbett Ashby (1882-1981) neue Vorsitzende des Weltbundes wurde, reiste Rosa mit ihr in den Vorderen Orient, nach Bulgarien und in die Türkei. Am 3. Dezember 1935 gründete sie das „Internationale Archiv der Frauenbewegung“ in Amsterdam. Die Nazis vernichteten das Material des Archivs und verschleppten Rosa Manus in das Frauenkonzentrationslager Ravensbrück. Am 28. April 1943 wurde sie im KZ ermordet.