Säbelrasseln aus Teheran: Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad droht drastischen Reaktionen auf amerikanische Finanzsanktionen. Laut einem Zeitungsbericht plant der Iran gar Angriffe auf US-Militärbasen in Deutschland, sollten die USA den Iran angreifen.
Teheran – Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad hat den USA angesichts neuerlicher Sanktionen mit einer harten Antwort gedroht. Teheran werde „dem Druck seiner Feinde“ entgegentreten, schrieb Ahmadinedschad in einer Mitteilung an die iranische Zentralbank. Es gelte, das eigene Volk und die Nation „gegen Verschwörungen der Feinde“ zu verteidigen, so der iranische Staatschef.
US-Präsident Barack Obama hatte am Samstag mit der Unterzeichnung des US-Militärbudgets für das Jahr 2012 auch neue Sanktionen gegen den Iran in Kraft gesetzt. Diese sollen insbesondere die iranische Zentralbank und den Finanzsektor des Landes treffen. Die Sanktionen sollen die iranische Führung wegen ihres international umstrittenen Atomprogramms weiter unter Druck setzen, ohne jedoch die globalen Energiemärkte zu beeinträchtigen. Der Iran hatte sich zuvor zur Wiederaufnahme der internationalen Gespräche über sein Atomprogramm bereit erklärt.
Plant der Iran Angriffe in Deutschland?
Der Iran plant offenbar, US-Streitkräfte auf deutschem Boden anzugreifen. Das geht aus einem Beschluss des Ermittlungsrichters beim Bundesgerichtshof hervor, berichtet die „Bild“-Zeitung (Donnerstagausgabe). Nach Ermittlungen von BKA-Experten plane das Regime von Diktator Mahmud Ahmadinedschad offenbar im Fall eines amerikanischen Angriffs auf Teheran Militär-Flugplätze der USA in Deutschland zu attackieren, um Nachschub und Logistik eines möglichen Schlages gegen den Iran zu stören. (mehr dazu) [dts Nachrichtenagentur]
Das „Thema Iran“ birgt sicherheitspolitischen Sprengstoff. Der Iran sieht sich bei seinen – stets dementierten – nuklearen Bestrebungen im Recht, schließlich verfügt auch der erklärte Feind – die USA – über Atomwaffen. Israel sieht sich durch einen potentiellen iranischen Atomwaffenangriff bedroht. Die Fronten sind derart verhärtet, das eine schnelle Lösung nicht in Sicht ist.
Randnotiz: Sollten die USA den Iran angreifen, führt man mal wieder einen Krieg gegen die eigenen Waffen. Auch wenn die jüngeren Waffenlieferungen aus China und Russland stammen, ist ein Großteil des iranischen Kriegsmaterials amerikanischen Ursprungs.
Hintergrund: Die iranischen Streitkräfte verfügen über eine Truppenstärke von 523.000 Mann und ca. 350.000 Reservisten. Das Militärbudget des Landes wird auf knapp 5 Mrd. Dollar geschätzt, was 2,5 Prozent des BIP entspricht. Zum Vergleich: Israel gibt rund 7,5 Mrd. für militärische Zweck aus, was 7,3% des BIP entspricht. Das Budget der US-Streitkräfte beträgt 574 Mrd. Dollar. (4% des BIP)
Bereits gibt es neue Gesprächsangebote des Iran. Die am Golf aufgefahrenen Kriegsschiffe der USA scheinen ihre Wirkung bei der verotteten iranischen Armee bzw. der Führung in Teheran nicht verfehlt zu haben. Das dürfte allerdings die letzte Möglichkeit für den Iran sein den Konflikt doch noch friedlich beizulegen. Viel Hoffnung dazu besteht allerdings nicht.