Auch 20 Jahre nach der Wende sind die wirtschaftlichen Niveauunterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland offensichtlich.
Eine Tatsache, die sich auch auf den Wohlstand der Bevölkerung auswirkt. Aktuelle Zahlen des Bundesamt für Statistik zeigen klar, wie gefährdet Ostdeutschland in Punkto Armut ist.
Liegt die sogenannte Armutsgefährdungsquote in den westdeutschen Bundesländern bei moderaten 13,1 Prozent, beträgt sie in den neuen Bundesländern 19,5 Prozent. Eine Ausnahme stellen allerdings die Rentner dar. Sie sind in den neuen Bundesländern (10,2%) weniger gefährdet, als im restlichen Bundesgebiet. (12,5%)
Armutsgefahr in Mecklenburg-Vorpommern am größten
Trauriger Spitzenreiter in Punkto Armutsgefahr ist Mecklenburg-Vorpommern mit satten 24 Prozent. Am wenigsten von der Armut bedroht sind dagegen die Menschen in Baden-Württemberg. (10,2%) Frauen sind generell gefährdeter als ihre männlichen Geschlechtsgenossen.
Arbeitlose mit großen regionalen Unterschieden
Auch bei den Erwerbslosen, der am meisten gefährdeten Bevölkerungsgruppe, gibt es große regionale Unterschiede. Beträgt die Gefährdungsquote eines Erwerbslosen in Baden-Würtemberg 42,7 Prozent, sind es in Bremen immerhin 68,7 Prozent.
Hintergrund: Armutsgefährdung
Die Armutsgefährdungsquoten wurden auf der Grundlage der Ergebnisse des Mikrozensus 2008 berechnet. Der Mikrozensus ist die größte jährliche Haushaltsbefragung in Europa; er bietet aufgrund seiner Stichprobengröße die Möglichkeit, für alle Bundesländer verlässliche Indikatoren zu berechnen.
Gemäß der Definition der Europäischen Union gelten Menschen als armutsgefährdet, die mit weniger als 60% des mittleren Einkommens (Median) der Bevölkerung, hier dem mittleren Einkommen in Deutschland, auskommen müssen.