Rainer Brüderle spricht sich gegen eine Einmischung der USA in die Europapolitik Deutschlands aus. Er sieht die Staaten selbst in einer schwierigen Lage, von der man offenbar ablenken wolle.
Berlin – FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle hat sich eine Einmischung der USA in die deutsche Europapolitik verbeten: „Wenn man sich den desolaten Haushalt und die schwierige Wirtschaftslage der USA anschaut, kann man sich des Eindrucks nur schwer erwehren, dass die Schuldenkrise in Europa ein willkommenes Ablenkungsmanöver ist“, sagte Brüderle dem „Handelsblatt“. Die USA setze auf lockere Geldpolitik zur Krisenbekämpfung. Das stehe in deren Tradition und sei historisch mit ihren Deflationsängsten begründbar.
USA sollen deutsche Haltung respektieren
„Deutschland steht aus anderen historischen Erfahrungen heraus für Geldwertstabilität und Inflationsbekämpfung. Das sollten die USA verstehen und respektieren“, so der Politiker. [dts Nachrichtenagentur]
Das sehe ich ähnlich. Die USA sind ein denkbar schlechter Ratgeber, wenn es um Geldpolitik geht. Und Rezepte, die in den USA funktionieren, sind nur selten auf Deutschland übertragbar.
Dennoch ist ein Erfahrungsaustausch wichtig. Die Konjunkturentwicklung ist längst globalisiert. Und nur, wenn man die Ansichten und Strategien der großen Volkswirtschaften kennt, kann man das eigene Handeln darauf abstimmen.