Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die AfD sieht sich bei den Talkshows von ARD und ZDF unterrepräsentiert und droht mit einer Klage gegen die jeweiligen Redaktionen. Das kündigte der AfD-Vorsitzende Jörg Meuthen gegenüber dem Nachrichtenmagazin Focus an. „Es ist schwer, mit Themen durchzudringen, wenn sie vor allem von den öffentlich-rechtlichen Medien nicht transportiert werden“, sagte Meuthen: „Wir überlegen gerade, ob wir uns in die Talkshows einklagen. Rechtlich ist das möglich.“
Nur 2,5 Prozent AfD-Vertreter?
Nach einer parteieigenen Auswertung seien unter den insgesamt 162 eingeladenen Politikern der vier großen Talkshows Plasberg, Maybritt Illner, Maischberger und Anne Will im ersten Halbjahr 2017 nur vier AfD-Vertreter gewesen. „Das sind gerade 2,5 Prozent“, kritisierte Meuthen. Die ARD wies den Vorwurf des AfD-Vorsitzenden deutlich zurück. „Die Talkredaktionen entscheiden selbst, welche Gäste sie zu welchen Themen einladen. Es gibt keine Quotierung bei der Auswahl“, sagte ARD-Chefredakteur Rainald Becker auf Focus-Anfrage. Es gehe rein um „journalistische Kriterien“, erklärte auch WDR-Sprecherin Kristina Bausch.