Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die am Donnerstag von der Polizei festgenommenen Islamisten hatten nach „Tagesspiegel“-Informationen einen Anschlag auf das Areal des früheren Checkpoint Charlie in Berlin geplant. „Es sollte mit dem Checkpoint Charlie ein Tourismus-Ziel getroffen werden“, hieß es laut der Zeitung in Sicherheitskreisen. Den Anschlag hätten führende Mitglieder der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) in Syrien in Auftrag gegeben.
Verbindung zu den Anschlägen von Paris
Dabei habe es sich zum Teil um dieselben IS-Kader gehandelt, die auch hinter den Anschlägen vom November 2015 in Paris gesteckt hätten, sagten Sicherheitsexperten. Den entscheidenden Tipp haben die deutschen Behörden demnach von einem ausländischen Nachrichtendienst bekommen.
Die „Bild“ hatte zuvor berichtet, dass ein Anschlag auf den Berliner Alexanderplatz geplant war:
Vorheriger Bericht zum Alexanderplatz
In mehreren Bundesländern wurden am Donnerstag Razzien gegen Islamisten durchgeführt: Laut eines Berichts der „Bild“ war offenbar ein Anschlag auf den Berliner Alexanderplatz geplant. In Attendorn in Nordrhein-Westfalen wurde unterdessen einer der mutmaßlichen Hauptverdächtige festgenommen. Er soll im Herbst 2015 über die sogenannte Balkanroute nach Deutschland eingereist sein und wurde in Bayern als Flüchtling von den dortigen Beamten registriert, berichten die Zeitungen der Funke-Mediengruppe unter Berufung auf Sicherheitskreise.
Verhaftung geht auf Bildaufnahmen aus Syrien und dem Irak zurück
Der 35-Jährige sei Algerier und sei bereits von den algerischen Sicherheitsbehörden mit internationalem Haftbefehl gesucht worden. Der Mann soll Mitglied in einer terroristischen Vereinigung sein. Die deutschen Sicherheitsbehörden sollen Bildaufnahmen ausgewertet haben, die den Mann bei Kampfhandlungen des „Islamischen Staates“ in Syrien und Irak zeigen sollen. Den Zeitungen zufolge hatten die Sicherheitsbehörden die Gruppe vor allem seit Beginn des Jahres im Visier. Sie soll sich konspirativ verhalten haben, mehrfach die Handys gewechselt haben und sich auch über sogenannte „Instant Messenger“ verständigt haben. Insgesamt waren rund 450 Beamte bei den Razzien im Einsatz.