Foto: Wahlurne auf CDU-Parteitag, über dts Nachrichtenagentur
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Vorsitzenden großer CDU-Landesverbände haben sich gegen eine Urwahl des Kanzlerkandidaten ausgesprochen. Thomas Strobl aus Baden-Württemberg sprach von schlechten Erfahrungen mit Mitgliederbefragungen in seinem Landesverband. Diese seien „nicht so positiv“ gewesen und hätten die Partei gespalten, sagte Strobl der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“.
Er sei deshalb „für Beteiligung, jedoch gegen förmliche Mitgliederbefragungen in Sachen Kanzlerkandidatur“. Der gesamte Landesvorstand sehe das „ebenso“. Auf die schlechten Erfahrungen in Baden-Württemberg wird auch in Nordrhein-Westfalen, dem Landesverband von Armin Laschet, verwiesen. Julia Klöckner aus Rheinland-Pfalz sprach sich für ein Fortbestehen der Großen Koalition bis zum Ende der Legislaturperiode aus und sagte, Kramp-Karrenbauer habe „einen Vorschlag gemacht, dass Ende 2020 die Partei über die Kanzlerkandidatur entscheidet“.
Dieser Vorschlag sei sinnvoll. Bernd Althusmann aus Niedersachsen sagte, sein Landesverband lege viel Wert auf eine Beteiligung der Mitglieder „gerade bei wichtigen Entscheidungen“. Die Forderung nach einer Urwahl sehe er gleichwohl „gelassen“. Althusmann wies darauf hin, dass die CSU eine Urwahl bislang ablehnt. Es sei deshalb eine „Verständigung“ mit der CSU nötig. Auch der Vorsitzende der CDU-Mittelstandsvereinigung, Carsten Linnemann, lehnt eine Urwahl mit diesem Argument ab. Unterstützt wird eine Urwahl hingegen von der Vorsitzenden des Berliner Kreises konservativer Unionsabgeordneter, Sylvia Pantel.