Brüssel – Die Europäische Union (EU) hat die europaweite Gesundheitswarnung vor spanischen Gurken im Zusammenhang mit den EHEC-Erkrankungen zurückgenommen. Wie die EU-Kommission am Mittwochabend mitteilte, seien die spanischen Gurken nicht für den EHEC-Ausbruch in Deutschland verantwortlich. Tests in Deutschland und Spanien hätten ergeben, dass der Erreger, der auf den Gurken gefunden wurde, nicht identisch sei mit dem aktuell grassierenden Darm-Keim.
Unterdessen geht die Suche nach der Quelle der EHEC-Erkrankung weiter, bislang ohne Erfolg. EU-Gesundheitskommissar John Dalli hatte in diesem Zusammenhang Deutschland aufgerufen, seine Bemühungen bei der Suche nach der Infektionsquelle zu verstärken. Derweil stieg die Zahl der EHEC-Erkrankungen rapide an. Bundesweit gab es am Mittwoch über 2.000 gemeldete Fälle, 500 mehr als am Vortag. Auch die Zahl der HUS-Fälle erhöhte sich dramatisch, offiziell erfasst sind aktuell 470 HUS-Fälle. Das sind rund 100 mehr als am Tag zuvor.
Von einem Rückgang der Erkrankungswelle kann daher auch bislang keine Rede sein. „Es gibt keinen Anlass für eine Entwarnung“, sagte RKI-Präsident Reinhard Burger am Mittwoch. Bislang sind 16 Menschen in Deutschland an der Infektion gestorben. Das EHEC-Bakterium kann das Hämolytisch-Urämische-Syndrom (HUS) auslösen. Zu den Symptomen der Krankheit gehören wässriger oder blutiger Durchfall, Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen. Bei einem besonders schweren Krankheitsverlauf droht Nierenversagen. [dts Nachrichtenagentur]