Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die ehemalige Grünen-Vorsitzende Simone Peter hat die Kandidatur ihres ehemaligen Co-Vorsitzenden Cem Özdemir für den Fraktionsvorsitz kritisiert. „Grundsätzlich sind Kampfkandidaturen nichts Ungewöhnliches“, sagte sie dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Dienstagsausgaben). „Aber Zeitpunkt und Art und Weise überraschen doch. Die Partei hat den Wechsel im vergangenen Jahr gut hinbekommen. Das sollte möglichst einvernehmlich und nicht als Überraschungscoup auch in der Fraktion so organisiert werden. Die Grünen werden derzeit mit aller Kraft für drängende Fragen wie den Klimaschutz gebraucht.“
Die Grünen-Bundestagsabgeordnete Manuela Rottmann begrüßte die Kandidatur hingegen. „Die Kandidatur von Kirsten Kappert-Gonther und Cem Özdemir ist eine Chance für die Fraktion“, sagte sie dem RND. „Genau jetzt, in der Mitte der Legislaturperiode, mit vielen Erfolgen für die Grünen im Rücken, ist der richtige Zeitpunkt, um den Kurs zu überprüfen.“ Auf die Grünen komme mehr Verantwortung zu. „Dafür müssen wir anschlussfähig an möglichst viele unterschiedliche Milieus sein. Dafür steht Cem Özdemir“, so Rottmann weiter. Özdemir und Kappert-Gonther hatten am Samstagabend bekannt gegeben, dass sie gegen Anton Hofreiter und Katrin Göring-Eckardt antreten.