München – Im Zuge der Insolvenz der City BKK gehen Fachleute von weiter steigenden Zusatzbeiträgen in der gesetzlichen Krankenversicherung aus. Der Chef des Institut für Gesundheitsökonomie in München, Günter Neubauer, sagte „bild.de“, durch die Verteilung der City-BKK-Versicherten auf andere Kassen würden deren Kosten steigen und damit auch der Druck zu höheren Zusatzbeiträgen. „Man muss davon ausgehen, dass es dadurch für alle Versicherten ein bisschen teurer wird – weil sich die Risikostruktur verschlechtert. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Zusatzbeiträge steigen, wird größer“, sagte Neubauer zu „bild.de“.Für dieses Jahr erwartet der Fachmann, dass bis zu 30 Krankenkassen vom Markt verschwinden. Auch der Kieler Gesundheitsexperte Thomas Drabinski rechnet mit höheren Belastungen für Versicherte in Krankenkassen, die City-BKK-Kunden aufnehmen. „Gehen viele Versicherte der City BKK zu einer bereits angeschlagenen Kasse, ist so gut wie sicher, dass diese Kasse dann auch einen Zusatzbeitrag nehmen muss“, sagte Drabinski. Der SPD-Bundestagsabgeordnete und Sozialexperte Karl Lauterbach sieht die Ursachen für diese Entwicklung als Fehler im System. „Ein total kranker Wettbewerb und Verlierer ist der Patient“, sagte Lauterbach. [dts Nachrichtenagentur]
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