Paris (dts Nachrichtenagentur) – Die deutsche Schriftstellerin Gila Lustiger sieht in der Kathedrale Notre-Dame mehr als nur ein Wahrzeichen von Paris. Sie symbolisiere nicht nur die Geschichte von Frankreich, sondern sei ebenso das Symbol der Christenheit in Frankreich und der Welt, sagte Lustiger am Dienstag im Deutschlandfunk. Der Cousin ihres Vaters, Jean-Marie Lustiger, war Erzbischof von Paris und getaufter Jude.
„Er wurde in Notre-Dame beerdigt. Die Bestattung fand – 2007 ist er gestorben – in der Kathedrale statt“, so die Schriftstellerin. Ihr Vater habe den „Kaddisch“, das jüdische Todesgebet, für ihn gesagt. Dies sei ebenso ein Teil von Notre-Dame. „Jean-Marie wollte damit seine Hoffnung und auch seinen Glauben symbolisieren, die Weltreligionen, vor allem das Judentum natürlich, und das Christentum Seite an Seite vereint zu sehen“, so Lustiger weiter. Es gebe kein Gebäude, das derart die Geschichte des Landes mittrage und symbolisiere. Um den Wiederaufbau zu finanzieren, gibt es schon zahlreiche Spendenaktionen. Auch die jüdische Gemeinde in Frankreich spende für die Kathedrale, so die Schriftstellerin.