Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Ohne China und mit einem US-amerikanischen Präsidenten, dem multilaterale Vereinbarungen egal seien, macht ein G7-Gipfel nach Ansicht von Katrin Göring-Eckardt, der Co-Vorsitzenden der Bundestagsfraktion der Grünen, keinen Sinn. „G7 hat sich als informelles Machtzentrum überlebt“, sagte sie der „Passauer Neuen Presse“ (Montagsausgabe). Für Göring-Eckardt ist „das G20-Format sinnvoller, weil es einen Großteil der weltweiten Bevölkerung Wirtschaft und auch der CO2-Emissionen an einen Tisch zusammenbringt“.
Eine Absage erteilte die Grünen-Politikerin einer Einladung Russlands. Russland sei wegen der „völkerrechtswidrigen Annexion der Krim“ aus der G8 ausgeladen worden, „an dieser Lage hat sich nichts geändert“, so Göring-Eckardt. „Deshalb wäre es – unabhängig von der Frage ob der Ausschluss vor fünf Jahren richtig war – jetzt falsch, sie wieder an den Tisch zu laden“, so die Grünen-Politikerin. Angesicht der brennenden Regenwälder im Amazonas-Gebiet forderte Göring-Eckardt eine entschlossene Reaktion der internationalen Gemeinschaft. „Diese Brände sind eine Katastrophe globalen Ausmaßes“, so die Grünen-Politikerin.
Der französische Präsident Emmanuel Macron habe verstanden, dass nun an der Zeit sei, das Mercosur-Handelsabkommen zu stoppen, das die Vernichtungsspirale des Amazonas weiter beschleunige. Der Grund liege auf der Hand, sagte die Grünen-Politikerin: „Es wird abgeholzt und abgebrannt, um Platz für Soja und Export-Rinder auch für den europäischen Markt zu schaffen.“ Deshalb forderte Göring-Eckardt, Bundeskanzlerin Angela Merkel müsse sich Frankreich und Irland anschließen und dem brasilianische Präsidenten Jair Bolsonaro klarmachen, dass es ohne Einhaltung von guten Klima-, Naturschutz- und Menschenrechtsstandards kein Abkommen geben könne: „Europa muss den Import für Produkte stoppen, die den Regenwald zerstören.“