
Foto: Manfred Weber (CSU), über dts Nachrichtenagentur
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Bundesregierung hat zu der Frage, wen sie als Anwärter für den Kommissionspräsidenten unterstützt, noch immer keine abgestimmte Haltung. Während Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sich bei ihren Gesprächen in Brüssel bislang für den Spitzenkandidaten der Europäischen Volkspartei (EVP), Manfred Weber (CSU), einsetze, wolle die SPD den CSU-Mann weiterhin nicht unterstützen, berichtet der „Spiegel“ in seiner aktuellen Ausgabe. „Uns ist ein Sozialdemokrat lieber als ein Deutscher“, heißt es im Umfeld von Vizekanzler Olaf Scholz (SPD).
Klar sei, „dass die SPD Weber nicht mitträgt“, hieß es weiter. Merkel hatte kurz nach der Europawahl hervorgehoben, dass sie bis zum EU-Gipfel am kommenden Donnerstag eine Einigung mit der SPD anstrebe. Ginge es nach EU-Ratspräsident Donald Tusk, soll dann bereits entschieden werden, wer Nachfolger von Jean-Claude Juncker als EU-Kommissionschef wird. Sollte die Bundesregierung sich nicht auf eine Person einigen, müsste sich Deutschland bei der Abstimmung enthalten.
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