Berlin (dts Nachrichtenagentur) – In der Bundesregierung werden derzeit die rechtlichen Möglichkeiten geprüft, inwieweit Angriffe auf die Computernetze des Bundes mit Gegenschlägen beantwortet werden können. Das sagte Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Montagausgabe). Zugleich betonte er, dass der öffentliche Dienst dann auch vor der Herausforderung stehe, geeignetes Personal für diese Aufgabe zu finden.
Wird Deutschland Botnetze angreifen?
Der F.A.Z sagte Braun: „Aber wenn man sieht, welcher Schaden etwa durch die Schadprogramme von Bot-Netzen entstehen kann, müssen wir das abwehren und unterbinden.“ So fordere der Koalitionsvertrag, dass die Hersteller gekaperter Geräte da auch in die Pflicht zu nehmen seien. Braun forderte in der F.A.Z.: „Das muss dann auch eine verbraucherfreundliche Lösung sein.“ Braun wies darauf hin, dass die Netze des Bundes permanent Angriffen ausgesetzt seien.
„Uns zu schützen, ist also eine Standardaufgabe, die wir in der Regel mit Bravour bestehen.“ Es bleibt aber immer ein Wettkampf zwischen Abwehr und Angriff, so der Kanzleramtsminister gegenüber der F.A.Z.
Kommentar:
Eine Cyberabwehr kann ohne Angriffskomponente nicht funktionieren. Mit rein passiven Maßnahmen stolpert man der Entwicklung immer einen Schritt hinterher.
Man kann in Punkto passiver Abwehr 1000 Tage alles richtig machen – am 1001. Tag reicht eine kleine Lücke und man steht vor den Scherben der eigenen Infrastruktur.
Es ist muss auch für die andere Seite etwas zu verlieren geben. Das Etablieren von Botnetzen kostet Geld. Werden sie schnell genug zerstört, rentiert sich der Aufbau nicht.
Sebastian Fiebiger
Redaktion