Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der deutsche Kriminologe Christian Pfeiffer hat US-Präsident Donald Trump kritisiert, nachdem dieser mit mehreren Tweets eine Debatte über den Zusammenhang zwischen Migration und Kriminalität in Deutschland entfachte. Trumps Behauptungen seien absurd, sagte der Experte für Flüchtlingskriminalität der „Berliner Zeitung“ (Donnerstagsausgabe). Als „frei erfunden“ bezeichnete Pfeiffer den von Trump genannten Kriminalitäts-Anstieg von zehn Prozent in Deutschland.
„Er blamiert sich“
… sagte Pfeiffer. Am Dienstag hatte Trump ohne Angabe von Quellen getwittert, dass die Kriminalität in Deutschland um zehn Prozent zugenommen habe, „seitdem Migranten aufgenommen wurden“. Zugleich warf er der Bundesregierung Vertuschung vor: „Die Behörden wollen diese Verbrechen nicht melden.“ Der Polizeilichen Kriminalstatistik für das Jahr 2017 zufolge ist die Zahl der Straftaten auf das niedrigste Niveau seit 25 Jahren gesunken. Pfeiffer sprach von „deutscher Gründlichkeit“ bei der Kriminalstatistik und nannte die Zahlen valide.
Alleine in Bremen und Berlin, 60.000 unbearbeitete Kriminalfälle Herr Pfeiffer. Rechnen Sie Hamburg, München, Stuttgart und den Ruhrpott mal hinzu. Und nicht nur diese Fälle fehlen in den Zahlen, sondern auch die eingestellten Verfahren wo kein Täter zu ermitteln war sind dort nicht gezählt.