Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Vizepräsident des Europäischen Parlaments, Alexander Graf Lambsdorff (FDP), hat der CSU vorgeworfen, sich in der Flüchtlingskrise wie ein „rebellischer Teenager“ zu verhalten. „Die Menschen in Deutschland haben das Gefühl, dass ihre Regierung die Sache nicht im Griff hat. Daran trägt die CSU eine erhebliche Mitschuld, die sich benimmt wie ein rebellischer Teenager“, sagte Lambsdorff im Gespräch mit dem „Reutlinger General-Anzeiger“ (Donnerstagausgabe).
„Bei großen Herausforderungen aber braucht eine Regierung, zumal eine Große Koalition, das Vertrauen der Bürger, dass die demokratischen Politiker zur Lösung fähig sind.“ Mit Blick auf den bevorstehenden EU-Gipfel sagte Lambsdorff, er hoffe, dass Kanzlerin Angela Merkel (CDU) „eine gemeinsame europäische Lösung schafft, denn ich will nicht, dass in ganz Europa die Extremisten stärker werden“. Bei einer Nicht-Einigung müsse man zur Anwendung des Dublin-Systems zurückkehren, das Merkel ausgesetzt habe. „Als Freie Demokraten wollen wir keinen Rechtsruck, sondern einen starken Rechtsstaat.“