Papst Benedikt XVI. (83) plant für seinen Deutschlandbesuch im kommenden September eine politische Grundsatzrede.
Berlin/Rom (dts Nachrichtenagentur) – Wie das Nachrichtenmagazin „Focus“ aus vatikanischen Kreisen in Rom erfuhr, ist der bevorzugte Ort dafür der Bundestag. Während in Erfurt und Freiburg ein geistlich ausgerichtetes Programm vorgesehen sei, sollen in der Hauptstadt Politik und Kultur angesprochen werden.
Einladung durch Christian Wulff
Die Einladung zum Staatsbesuch hatte Bundespräsident Christian Wulff ausgesprochen. Der Pontifex war 2005, wenige Monate nach seiner Ernennung, zum Weltjugendtag nach Köln gereist. 2006 besuchte er sein Heimatbundesland Bayern. Während die erste Reise eine pastorale und die zweite eine private war, ist die nun geplante Reise des Papstes der erste offizielle Staatsbesuch in Deutschland. Mit Benedikt XVI. würde erstmals ein Papst vor dem Deutschen Parlament sprechen. 2006 war es trotz Einladung durch Parlamentspräsident Norbert Lammert (CDU) nicht zu einem Besuch des Bundestags gekommen. Anlass war der 50. Jahrestag der Unterzeichnung der Römischen Verträge.
Volker Beck stellt Bedingungen
Damals hatte der parlamentarische Geschäftsführer der Grünen, Volker Beck, inhaltliche Bedingungen formuliert: Der Papst dürfe lediglich als Staatsoberhaupt sprechen und sich weder in die deutsche Innenpolitik einmischen, noch Themen wie Aids-Prävention, gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften und Abtreibungsregelungen kommentieren.
Volker Beck hat vollkommen Recht! Anti-homosexuelle Hetze und verbale Kriminalisierung z. B. von Abtreibung brauchen wir im Bundestag ganz sicher nicht. Den Job übernehmen schon Leute wie Norbert Geis.
Was ich aber nicht verstehe, ist, warum der Vatikan immer noch als „Staat“ anerkannt ist. Die kath. Kirche ist eine Glaubensgemeinschaft wie andere auch. Die werden schließlich auch nicht wie „Staaten“ behandelt.
Meines Erachtens hat der Papst im Bundestag überhaupt nicht zu suchen.
Wie war das mit der Säkularisierung? Der Papst sollte sich absolut aus der Politik heraushalten!