Ausgerechnet Bildungsministerin Schavan gerät – nach einer Reihe anderer Politiker – jetzt ins Visier der Plagiatejäger.
Gegen Schavan wurden Vorwürfe erhoben, dass sie in ihrer Dissertation aus dem Jahr 1980 plagiiert habe. Auf einem anonymen Internetblog wurden 56 Seiten ihrer Dissertation aufgeführt, bei denen die Quellenlage nicht ausreichend benannt worden sei. Die Bildungsministerin wolle die Vorwürfe aufklären, könne jedoch nicht mit Anonymität umgehen. Aus diesem Grund forderte sie den Verfasser des Blogs dazu auf, sich zu erkennen zu geben.
Grüne fordern vollständige Aufklärung von Schavan
Die Grünen haben Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) aufgefordert, alle Plagiatsvorwürfe im Zusammenhang mit ihrer Dissertation auszuräumen. „Ministerin Schavan muss die gegen sie erhobenen Vorwürfe restlos aufklären. Gerade eine Wissenschaftsministerin muss Vorbild für Promovierende sein und daher alle Zweifel aus der Welt räumen“, sagte der bildungspolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Kai Gehring, dem „Tagesspiegel“ (Donnerstagsausgabe).
Schavan selbst weißt die Vorwürfe zurück.
Das schreiben andere zu den Plagiatsvorwürfen gegen Annette Schavan:
- Golem: Schlavanplag – Vorwürfe gegen Bildungsministerin Schavan wegen Doktorarbeit
- Plagiatsgutachten.de: Fall Schavan: Doktorgrad muss aberkannt werden
Wenn jetzt das gleiche Schema abläuft, wie wir das von der Causa Guttenberg und deren Nachfolgern kennen, ist es mehr als gerechtfertigt, jeden promovierten Spitzenpolitiker unter Generalverdacht zu stellen.
Dann sollte die Überprüfung der Arbeiten aller Spitzenparlamentarier erfolgen. Und genau wie in jedem anderen Arbeitsverhältnis sollte mit der Bekräftigung solcher Vorwürfe die unmittelbare Kündigung respektive Abberufung verbunden sein.
Wir können es uns in einem Land, das seine Zukunft in Bildung und Forschung sieht, schlichtweg nicht leisten, von „Abschreibern“ regiert zu werden.