Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Angesichts der erneut gesunkenen Zahl von Sozialwohnungen und steigender Mieten warnt der Sozialverband VdK Deutschland vor wachsender Wohnungslosigkeit. „Vor allem müssen wir für Menschen mit wenig Geld sorgen und sie davor schützen, dass hohe Mieten sie in die Wohnungslosigkeit treiben. In der Grundsicherung müssen die Kosten der Unterkunft an die realen Wohnungsmarktverhältnisse angepasst werden“, sagte VdK-Präsidentin Verena Bentele der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.
Sie drängte zudem auf eine Wende in der Rentenpolitik, damit Menschen im Alter auf eine gute Rente vertrauen und ihre Miete zahlen könnten. „Dazu gehört unter anderem, die Grundrente einzuführen, und zwar ohne Bedürftigkeitsprüfung“, so die VdK-Präsidentin weiter. Der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum sei riesig. „Wenn fast zwei Millionen bezahlbare Wohnungen in Deutschland fehlen, dann ist das ein klarer Handlungsauftrag an die Bundesregierung, hier endlich tätig zu werden“, sagte Bentele.
Nur leider komme die im Koalitionsvertrag angekündigte Wohnraumoffensive nicht aus der Defensive. Alleinerziehende mit Kindern, Langzeitarbeitslose, Rentnerinnen und Rentner, Menschen mit Behinderung, aber auch junge Familien sollten keine Angst haben, die jetzige Wohnung zu verlieren, weil die Miete ungebremst steige. Als wichtiges Rezept gegen die Wohnungsnot bezeichnete die VdK-Präsidentin Investitionen in sozialen und barrierefreien Wohnungsbau. Neubauten lösen das Problem nach ihren Worten aber nur begrenzt: „Wir brauchen auch Regelungen für den Bestand“, sagte Bentele der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.