Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Gegen scharfe Kritik hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) seine Forderung konkretisiert, Kinderlose und Eltern bei den Sozialversicherungsbeiträgen unterschiedlich stark zu belasten. „Ich bleibe dabei: Eltern mit Kindern müssen in der Sozialversicherung mehr entlastet werden“, sagte Spahn zu „Bild“ (Samstagausgabe). „Sie ziehen für uns alle die Beitragszahler von morgen groß“, begründete der CDU-Minister seine Forderung.
Schräge Idee?
Zuvor hatte Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) diesen Vorstoß als „schräge Idee“ bezeichnet. Daraufhin sagte Spahn zu „Bild“: „Schräg ist doch diese Art der politischen Auseinandersetzung! Vorschläge sofort zu disqualifizieren, ohne sie zu debattieren, löst keine Probleme.“ Rückendeckung für Spahn kommt aus der Unions-Fraktion. CDU-Finanzexperte Sepp Müller begrüßte die Idee, Kinderlose stärker zu belasten als Eltern:
„Bitte lieber heute als morgen umsetzen.
… Denn unsere Gesellschaft und unsere Sicherungssysteme funktionieren nur mit Kindern“, sagte Müller zu „Bild“. FDP-Fraktionsvize Katja Suding forderte, eine unterschiedliche Belastung von Kinderlosen und Eltern dürfe nicht zu einer insgesamt höheren Abgaben-Belastung führen: „Die Steuereinnahmen sprudeln. Da ist es überfällig, dass der Staat die Menschen entlastet und ihnen endlich mehr von ihrem selbst verdienten Geld lässt – übrigens nicht nur der Eltern, sondern allen“, so Suding zu „Bild“.