Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die beiden Kandidaten für den SPD-Vorsitz, Christina Kampmann und Michael Roth, haben sich für digitale Dorf- oder Stadtteilkonferenzen ausgesprochen, auf denen die Menschen die Veränderungen, die sie betreffen, aktiv gestalten können.
Auf solchen professionell moderierten Konferenzen könne der gesellschaftliche Wandel vor Ort debattiert werden, könnten Sorgen geteilt und Fragen beantwortet werden, schreiben sie in einem Gastbeitrag für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Donnerstagsausgabe). Denn der gesellschaftliche Zusammenhalt sei zunehmend bedroht, „wenn sich immer mehr Menschen in den sozialen Netzwerken in ihre Blase mit Gleichgesinnten zurückziehen, Verschwörungstheorien und Fake News aufsitzen und sich einem offenen Diskurs verweigern“, schreiben Kampmann und Roth.
Wir müssten daher im Gespräch bleiben, miteinander reden und austauschen. „Was wir wieder mehr brauchen, sind offene Orte der Begegnung und der Verständigung, wo man sich kennenlernen und austauschen kann.“ Früher seien das der Sportverein, die Feuerwehr, die Kirchengemeinde oder das Nachbarschaftstreffen gewesen. Solche Orte der Gemeinschaft hätten aber massiv an Bedeutung verloren. Der Austausch sei auch wichtig, um einen „breiten gesellschaftlichen Konsens gegen die Feinde unserer Werte“ herzustellen sowie „die Solidarität mit denen, die ausgegrenzt, beleidigt und attackiert werden“, so Kampmann und Roth.
Politik müsse stärker darauf ausgerichtet sein, dass die Sicherheit der Menschen nicht nur damit gewährleistet sei, wenn für Verbesserungen bei Gesundheit, Arbeitslosigkeit, Pflege oder Rente gesorgt werde. Das alleine reiche nicht. Denn die Menschen wollten sich in all ihren Lebensbereichen sicher fühlen.