Wichtige Ereignisse aus der Ukraine posten wir im normalenNews Ticker.
Montag, 23. Januar 2015
Der Abzug schwerer Waffen aus der Ostukraine hat noch nicht begonnen. Separatisten und Regierung nennen dafür unterschiedliche Gründe. Die ukrainische Militärführung verweist auf noch immer stattfindenden Beschuss durch die Rebellen. Ein Waffenabzug sei erst dann möglich, wenn die Waffen tatsächlich schweigen. Die Pro-Russen verweisen auf logistische Probleme.
Sonntag, 22. Januar 2015
Inzwischen läuft der in Minsk vereinbarte Gefangenenaustausch zwischen den Separatisten und den Regierungstruppen. Beide Seiten beschuldigen sich gegenseitig, Gefangene misshandelt zu haben.
Einen Hoffnungsschimmer gibt es auch. Die Rebellen und die ukrainische Militärführung haben eine Vereinbarung zum Abzug schwerer Waffen getroffen. Diese soll innerhalb von zwei Wochen umgesetzt werden.
Bei einer Friedensdemonstration in Charkiw kam es zu einer Explosion, bei der Berichten zufolge zwei Menschen getötet wurden.
Links, Quellen & Tweets
– spiegeln das im Netz existente Meinungsspektrum wieder / eine Verlinkung ist keine Zustimmung –
1 Cicero: Noch nicht im Westen angekommen
2 Kreml plante Krim-Annexion: Der Fahrplan für den Krieg
Samstag, 21. Januar 2015
Auch heute setzen sich die Kämpfe in der Ostukraine fort. Vor allem aus Shirokino werden Kampfhandlungen gemeldet. Rund um den Ort nahe Mariupol konzentrieren die pro-russischen Kräfte Panzer und Artillerie. Das ukrainische Militär meldet Verluste. Auch in Debalzewe wird weiter gekämpft. Noch immer sind hunderte ukrainischer Kämpfer eingeschlossen.
In Sofia fand eine Demonstration gegen die russische Aggression statt. In Moskau hingegen demonstrierten Tausende für Putins Kurs. Die Teilnehmer wurden allerdings offenbar aus anderen Städten herangekarrt.
Die Ukraine hat in Kiew eine Freilichtausstellung eröffnet, in der erbeutete russische Waffen zu sehen sind, die beweisen sollen, das Moskau sich direkt militärisch engagiert.
Links, Quellen & Tweets
– spiegeln das im Netz existente Meinungsspektrum wieder / eine Verlinkung ist keine Zustimmung –
1 Demokratisch Links: Steinmeiers Ukraine-Direktive
2 Der Bund: Fußball an der Front
4 Zündfunk Netzteil: Wenn Demokratie weh tut
Freitag, 20. Januar 2015
Auch wenn es heute keine größeren Truppenbewegungen gibt, ist bei weitem keine Ruhe an der Front. In weiteren Teilen der Frontlinie gibt es sporadischen Beschuss. Nach einem Bericht des ukrainischen Verteidigungsministeriums sind auch erneut schwere russische Waffen über die Grenze gebracht worden.
In Artjomowsk sammeln sich Einheiten, die sich aus Debalzewe zurückgezogen haben. Journalisten berichten von traumatisierten und desillusionierten Soldaten, die vor allem das Vertrauen in eigene Führung verloren haben.
Links, Quellen & Tweets
Donnerstag, 19. Januar 2015
Aktuell kreisen die Diskussionen um eine UN Friedensmission. Die Ukraine hatte sie bislang abgelehnt, spricht sich jetzt aber dafür aus. Russland kritisiert diesen Vorstoß als Gefährdung des Friedensprozesses. Diskutiert wird auch über neue EU-Sanktionen gegen Russland als Reaktion auf die Eskalation bei Debalzewe.
Links, Quellen & Tweets
Mittwoch, 18. Januar 2015
Die Lage in Debalzewe ist weiter unübersichtlich. Sowohl Separatisten als auch Journalisten und Regierungssoldaten bestätigen den halbwegs geordneten Abzug der ukrainischen Streitkräfte aus dem Ort. Es werden Fahrzeuge zurückgezogen und Soldaten zu Fuß in Marsch gesetzt. Die abziehenden Truppen werden weiterhin beschossen. Unklar ist, ob der Abzug alle Einheiten betrifft. Auch über die Zahl der sich ergebenden ukrainischen Soldaten kursieren unterschiedliche Angaben. Wahrscheinlich sind es „ein paar Hundert“.
Der ukrainische Präsident Poroschenko hat den Truppenabzug inzwischen bestätigt. Rund ein Fünftel der Einheiten sei bereits abgezogen. Er selbst befindet sich aktuell auf der Reise in das Krisengebiet.
Update: Inzwischen hat sich die Lage verschärft. Durch den permanenten und starken Beschuss kann sich die ukrainische Armee nur gruppenweise zurückziehen. Es gibt viele Verletzte und Tote. Es gibt mehrere Berichte, dass reguläre russische Einheiten Debalzewe eingenommen haben.
Links, Quellen & Tweets
1 Fritz Goergen: Die Kriegsgewinnler der Ukraine wollen keine Lösung
Dienstag, 17. Januar 2015
Separatisten nehmen große Teile von Debalzewe ein
Nach anhaltendem Artillerie-Beschuss sind die Separatisten offenbar in die bislang von den ukrainischen Streitkräften gehaltene Stadt Debalzewe eingedrungen. Die Kämpfe um die Stadt werden von beiden Seiten bestätigt. Die Separatisten berichten von vielen Toten auf Seiten der Regierungstruppen. Man habe bereits große Teile der strategisch wichtigen Stadt eingenommen und sehe ich mit kapitulierenden ukrainischen Einheiten konfrontiert.
Merkel telefoniert mit Putin und Poroschenko
Pressemitteilung der Bundesregierung: „Bundeskanzlerin Angela Merkel hat gestern (16.2.2015) mit den Staatspräsidenten Russlands, Wladimir Putin, und der Ukraine, Petro Poroschenko, in einer Konferenzschaltung telefoniert. Angesichts der Lage in Debalzewe, wo die seit dem 15.2. gültige Waffenruhe nicht umfassend befolgt wird, vereinbarten die Gesprächspartner konkrete Schritte, um eine Beobachtung der Lage durch die OSZE zu ermöglichen.
Die Bundeskanzlerin und der ukrainische Präsident appellierten an den russischen Staatspräsidenten, seinen Einfluss auf die Separatisten geltend zu machen, damit diese das Feuer einstellen. Ferner soll ab Dienstag, wie in Minsk vereinbart, mit dem Rückzug schwerer Waffen begonnen werden.“
Montag, 16. Januar 2015
Montag 13:09 – Ukraine will schwere Waffen nicht abziehen
Ein herber Rückschlag in Punkto Waffenstillstand in der Ostukraine: Die Ukraine will ihre schweren Waffen nicht abziehen, obwohl das Bestandteil der Minsker Vereinbarung ist. Als Grund dafür nannte ATO-Sprecher Wladislaw Selesnjow den andauernden Beschuss durch Panzer und Artillerie der Separatisten.
Montag 11:43 – In Debalzewe tobt der Krieg
Während es in weiten Teilen der Ostukraine weiterhin ruhig ist und die Waffen – bis auf einzelne Scharmützel – schweigen, tobt die Schlacht um Debalzewe mit unverminderter Härte. Nach Angaben des Ukrainischen Verteidigungsministeriums haben die Angriffe der Separatisten an Intensität zugenommen. Die Kämpfer hätten offenbar den Befehl erhalten, die Stadt auf jeden Fall einzunehmen.
Debalzewe ist von den Separatisten nahezu eingekesselt. Im sich schließenden Kessel befinden noch immer mehrere tausend ukrainischer Soldaten. Internationale Beobachter fürchten ein Massaker, sollten die Separatisten die Stadt einnehmen. Die Ukraine dementiert die Einkesselung bislang. Videos und Bilder von der Zugangsstraße zum Ort scheinen das zu bestätigen. Die Straße wird regelmäßig von ukrainischen Panzerfahrzeugen passiert.
Jauch zur Ukraine-Krise
Die Jauch-Sendung zur Ukraine-Krise war halbwegs sehenswert. Wirklich Neues gab es nicht. Grinin hat sich wieder mal so gut blamiert, wie er eben konnte. Jauch war nicht hartnäckig genug, als es um Putins Lügen ging. Röttgen erfüllte die gewohnte Rolle des kühlen Analytikers.
16.02.2015 – Tweets, Links & Quellen
1 TT – Separatisten verweigerte OSZE Zutritt zu Debalzewe
2 Ukraine-Konflikt: Gefälschte Invasionsbilder, Best Of
6 RT Deutsch: Poroschenko-Familie geflohen / Ultimatum des Rechten Sektors
Sonntag, 15. Januar 2015
Sonntag 17:41 Waffenruhe hält
Bis auf wenige Ausnahmen hält die in Minsk vereinbarte Waffenruhe in der Ukraine. Vor allem der Beschuss mit schweren Waffen wie Artillerie und Grad-Raketenwerfern ist auf breiter Front eingestellt wurden. Auch im besonders umkämpften Debalzewe ist bislang Ruhe. Allerdings hat Rebellenführer Alexander Sachartschenko bereits angekündigt, dass Ausbruchsversuche ukrainischer Truppen aus dem sich schließenden Kessel, das als Angriff gewertet werden würden.
Der Frieden ist wackelig. Der Waffenstillstand dürfte in dieser Form nur eine kurze Verschnaufpause gewährleisten. Jetzt müssen schnell Verhandlungen folgen, die auf einen dauerhaften Frieden gerichtet sind.
15.02.2015 – Tweets, Links & Quellen
1 Tagesspiegel: Militärisch verlieren, politisch gewinnen
2 Welt: Polen behält sich Waffenlieferung an Ukraine vor
4 Bronski (FR): Friedensvermittlerin zwischen den Blöcken